Haifa

Haifa
Haifa,
 
Hafenstadt in Israel an der Mittelmeerküste, am Fuß des Karmels, 265 700 Einwohner; Verwaltungssitz des Distrikts Haifa sowie Sitz des melkitischen Erzbischofs von Akko; internationales Zentrum der Bahai-Religion; Universität (gegründet 1963), TH (gegründet 1912); Bibliotheken; Künstlerhaus Chagall, Museum für moderne Kunst, Museum für alte Kunst, Museum Tikotin für japanische Kunst, ethnologisches Museum, prähistorisches Museum, Schifffahrtsmuseum, Kunstgalerien; Theater; zoologischer Garten. Zentrum der Schwerindustrie des Landes (zahlreiche Metallgießereien); Werft, Textil- und Bekleidungsindustrie, chemische und petrochemische Industrie (Erdölraffinerie), Metallverarbeitung, Glasherstellung, Seifenfabriken, Keramikfabrik, Zementwerk, Speiseölherstellung; Großkraftwerk; bedeutender Hafen; Flugplatz. Eine Untergrund-Drahtseilbahn verbindet die Unterstadt mit der Oberstadt, eine Aussichts-Kabelbahn das Kap des Karmels mit der Küstenpromenade.
 
 
Das Stadtgebiet gliedert sich in drei Bereiche: die Unterstadt mit Altstadt, Hafen und Küstenstreifen, das 60-120 m hoch gelegene Viertel Hadar HaCarmel mit dem Hauptgeschäftszentrum und die Oberstadt Central Carmel (250-300 m hoch) mit exklusiven Villen, Hotels und Restaurants. Bemerkenswert sind die Persischen Gärten mit dem von einer goldenen Kuppel bekrönten Bahai-Schrein (1953 vollendet, mit dem Grab des Begründers des Babismus Sajjid Ali Mohammed, * 1820, ✝ [hingerichtet] 1850), Wahrzeichen von Haifa. Das Stadtbild prägen des weiteren Werke der internationalen Architektur, so bauten A. Baerwald (Institute of Technology, 1909-25), M. Loeb (New Commercial Centre, 1932/33), L. Krakauer (Teltsch Hotel, 1934/35), E. Mendelsohn (Rambam Hospital, 1937/38) und M. Tzur (Haneviim Tower, 1980). - Nahebei liegt das Kloster unserer Lieben Frau vom Karmelberg; die schon im 3. Jahrhundert bezeugte Verehrungsstätte der Heiligen Jungfrau liegt innerhalb einer Umwallung, die heutigen Gebäude wurden 1827 errichtet.
 
 
Im 14.-10. Jahrhundert v. Chr. bestand eine bronzezeitliche Siedlung an der Mündung des Kishon (Tell Abu Hawam; Funde eingeführter Keramik aus dem östlichen Mittelmeerraum); wohl zeitweise bis in den Beginn der hellenistischen Zeit weiterhin besiedelt. Eine andere während der Antike bestehende Stadt unmittelbar südlich vom Kap des Karmels hieß Shikmona (griechisch Sicaminos, lateinisch Sycaminum). Der Name Haifa wird erstmals im 2. Jahrhundert n. Chr. erwähnt für eine seit hellenistischer Zeit bestehende Siedlung, zu Beginn der Kreuzfahrerzeit eine befestigte Stadt, die 1100 eingenommen wurde (auch Caiphas Porphyria genannt); im 16. Jahrhundert, v. a. seit dem 17. Jahrhundert wieder besiedelt. Der Kern des heutigen, nach der Mitte des 18. Jahrhunderts neu gegründeten Haifa liegt südöstlich dieser Stätte; die Festung entstand an der Stelle, wo sich früher das römische Castra Samaritanorum befunden hatte. Für die weitere Entwicklung wurde die 1868 nahebei gegründete Niederlassung evangelischer »Templer« aus Schwaben wichtig.
 

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Hai|fa: Hafenstadt in Israel.

Universal-Lexikon. 2012.

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